Zur Therapie
Die einfache Methode des Ölziehens wurde durch Dr. F. Karach, Sprecher auf der Tagung des Verbandes der Onkologen und Bakteriologen an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR in Westeuropa bekannt.
Die Wirkung dieses Heilverfahrens entsteht durch die intensive Bewegung von Sonnenblumenöl in der Mundhöhle.
Hintergrund
Bei vielen chronischen Erkrankungen und Beschwerden spielen Keim- und Entzündungsherde, die sich bevorzugt an den Zahnwurzeln festsetzen, eine bedeutende Rolle.
Die Zähne reichen mit ihren Wurzeln bis in die Kieferknochen und deren Hohlräume hinein.
Diese Hohlräume werden vom körpereigenen Abwehrsystem nur schlecht erreicht. Mikroben, die über die Zahnhälse in diese Hohlräume gelangen, finden in diesem feuchten, warmen und schlecht durchbluteten Milieu die idealen Bedingungen vor, um sich festzusetzen.
Es entstehen sogenannte „Zahnherde“, die den Körper mit ihren Stoffwechselprodukten schädigen.
Ist das Immunsystem schwach, so werden die Herde größer und belastender.
Größere Herde sind röntgenologisch sichtbar, sie schädigen nicht nur die angrenzenden Zähne und belasten den Stoffwechsel und das Immunsystem, sondern sie haben auch noch Fernwirkungen auf alle inneren Organe. So belastet jeder Zahnherd ein speziell diesem Zahn zugeordnetes inneres Organ.
Das Sanieren solcher Herde spielt in der Naturheilkunde eine große Rolle
Wirkung
Die Bewegung des Sonnenblumenöls im Mundraum bewirkt eine deutliche Schleimhaut- und Gewebedurchblutung.
Vitamine und Mineralstoffe des Sonnenblumenöls werden von den Schleimhäuten aufgenommen während das Öl gleichzeitig Keime an den Zahnhälsen und dem Zahnfleisch aufnimmt, und sie aus dem Körper entfernt.
Das Ölziehen stellt das Gleichgewicht in der Mikroflora wieder her, Zellen, Gewebe und Organe können regenerieren.
Zeit der Anwendung
Am sinnvollsten sollte diese Therapie morgens vor dem Frühstück (z.B. während der Morgentoilette) angewendet werden.
Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, kann der Vorgang auch dreimal täglich durchgeführt werden, immer jedoch vor dem Essen, mit leerem Magen. Die beschriebene Anwendung sollte zumindest so lange täglich vorgenommen werden, bis eine deutliche Steigerung des Wohlbefindens spürbar ist.
Nach dem Erwachen darf keine Müdigkeit vorherrschen und es dürfen keine Tränensäckchen unter den Augen zu sehen sein.
Ein gesunder Hunger und ein guter Schlaf sollten sich eingestellt haben.
Gut bewährt haben sich 4 – 6 Wochen im Frühjahr und im Herbst, chronische Krankheiten brauchen länger, bis zu einem Jahr.
Ergänzende Reinigungsmaßnahmen
Im Folgenden stelle ich noch die Zahnfleischmassage und die Zungenreinigung vor, zwei Techniken, die das Ölziehen in idealer Weise ergänzen, aber keine Voraussetzung für den Erfolg des Ölziehens sind.
Sollten Sie alle 3 Techniken anwenden, so führen Sie die Zahnfleischmassage und die Zungenreinigung im Anschluss an das Ölziehen aus.
Die Zahnfleischmassage
Nach dem Zähneputzen können Sie das Zahnfleisch des Ober- und Unterkiefers mit dem Zeigefinger von den Schneidezähnen aus zum Gaumen hin ausstreichen.
Der Druck sollte gerade so fest sein, dass das Zahnfleisch nicht schmerzt. Streichen Sie alle 4 Seiten innen und außen aus.
Diese Technik regt die Durchblutung an, bringt die Lymphe zum Fließen und kräftigt das Zahnfleisch.
Indikationen
Das Ölziehen hilft generell bei Immunschwächesyndromen, bei längerfristigen körperlichen und psychischen Schwächezuständen und bei den Erkrankungen, die daraus hervorgehen können.
Nach Dr. F. Karach liegen Berichte über beispiellose Erfolge mit der Methode des Ölziehens bei folgenden Krankheiten vor:
Kopfschmerzen, Bronchitis, Thrombosen, chronische Bluterkrankungen, Arthrosen und andere rheumatische Erkrankungen, Ekzeme, Magengeschwüre, chronische Darmerkrankungen, Herz- und Nierenbeschwerden, gynäkologische Erkrankungen, Nervenkrankheiten und Lebererkrankungen.
Vorbeugend wird gleichzeitig das Entstehen lebensgefährlicher Auswüchse (Krebs) verhindert.
Technik der Anwendung
Pflanzenöl, am besten kaltgepresstes und unraffiniertes Sonnenblumenöl, wird in den Mund genommen und in der Mundhöhle, bei geschlossenem Mund ohne Hast und ohne besondere Anstrengung etwa 15 bis 20 Minuten lang gespült, gesaugt und durch die Zähne gezogen.
Zu Beginn ist das Öl dickflüssig, wird aber durch die intensive Bewegung im Mund und durch das Beimischen des Speichels dünnflüssiger.
Die ausgespuckte Flüssigkeit sollte von milchig weißer Farbe sein.
Wenn sie gelb bleibt, war die Zeit des Ölbewegens im Mund nicht lange genug.
Das Sonnenblumenöl darf nicht geschluckt werden, da es mit Bakterien, Toxinen und Schadstoffen aus Schleimhäuten und Geweben angereichert ist!
Nach dem Ausspucken die Mundhöhle gründlich mit warmem Wasser spülen und die Zähne mit der Zahnbürste reinigen.
Reaktionen
Zu Beginn der Behandlung kann sich eine scheinbare Verschlechterung bemerkbar machen, meist bei Patienten, die an mehreren Krankheiten zugleich leiden.
Diese vorübergehende Akutisierung eines chronischen oder versteckten Krankheitsgeschehens stellt keinen Grund zur Besorgnis dar und sollte auf keinen Fall Anlass zur Unterbrechung der Ölkur sein.
Sonnenblumenöl als Nahrungsmittel
Sonnenblumenkerne enthalten: Vitamin B, D, E, K, Kalzium, Phosphor, Silizium, Magnesium und Fluor sowie Spurenelemente, Lecithin und Carotinoide.
Sonnenblumenkerne enthalten mit 27% – 30%, basierend auf Ihrem Gesamtgewicht mehr Öl im Vergleich zur ebenfalls sehr gesunden Sojabohne (19% Öl).
Sonnenblumenkerne spenden mehr Vitamin D als Lebertran und mehr B-Vitamine als Weizenkeime.
Sonnenblumenkerne sind reich an biologisch hochwertigem Eiweiß, reichhaltiger als die meisten Fleischsorten, Eier und Käse.
Sonnenblumenöl wird aus den Samen gepresst, es ähnelt dem Olivenöl oder dem Mandelöl.
Die Zungenreinigung
Bei vielen chronischen Erkrankungen findet sich ein gelblicher oder schmutzig gräulicher Belag auf der Zunge.
Diese Ausscheidungen der Schleimhäute entfernen Sie am besten mit einem Teelöffel, indem Sie die Zunge vom Gaumen zur Zungenspitze kräftig ausstreichen.
Den abgekratzten Belag bitte ins Waschbecken spülen, nicht herunterschlucken!
Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis der abgekratzte Belag rein bleibt (ca. 2 – 4 Mal).
Diese aus der indischen Yoga-Tradition stammende Reinigungstechnik (im indischen „Dhauti“ genannt) reinigt und entgiftet (im begrenzten Rahmen) und regeneriert die Geschmackszellen der Zunge.